So + 5. SONNTAG DER OSTERZEIT 

Der g des hl. Johannes I. entfällt.

W           M           vom So

Gesänge: GL 324; 479; 837

 

Johannes I. stammte aus der Toskana und war bei seiner Wahl zum Papst (523) schon alt und gebrechlich. Gegen seinen Willen schickte ihn der arianische König der Ostgoten Theoderich 525 nach Konstantinopel, um mit Kaiser Justin I. über mehr Toleranz gegenüber den Arianern zu verhandeln. Justin hatte nämlich 523 ein Dekret erlassen, das von den Arianern z.B. verlangte, ihrem Glauben abzuschwören oder ihre Kirchen zurückzugeben. Theoderich seinerseits hatte zwar den Bischöfen Italiens ihre lokale politische Verantwortung genommen, war aber toleranter gegenüber den Nicht-Arianern als Justin gegenüber den Arianern. So besuchte Johannes als erster Papst Ostrom, wo er mit großen Ehren empfangen wurde. Auch feierte er in Anwesenheit des Kaisers eine Messe, bei der dieser – wie üblich – die Krone ablegte. Am Ende überließ der Kaiser es dem Papst (und nicht dem Patriarchen), sie ihm wieder aufzusetzen. Auch in Fragen des Dekrets von 523 zeigte er sich verhandlungsbereit. Als Johannes jedoch nach Ravenna (Italien), Theoderichs Hauptstadt, zurückkehrte, ließ dieser ihn mit der Anschuldigung verhaften, er habe sich mit Justin gegen die Ostgoten verschworen. Johannes starb dort aufgrund der schlechten Behandlung am 18. Mai 526.