Mo. Hl. Severin, Mönch in Norikum (RK) 

W  M  vom hl . Severin (Com Gb oder ÖEigF I
24)

 

 

 

Die Vita, die Eugippius etwa 30 Jahre nach dem Tod des hl. Severin verfasste, ist die erste Nachricht aus seinem Leben. Darin mischen sich Historisches und Legendäres. Severin selbst machte um seine Herkunft ein großes Geheimnis, er könnte sowohl Römer als auch Germane gewesen sein. Zuerst war er Mönch im Orient und zog, als Attila gestorben war (453), nach Ufer-Noricum. So ist er der erste namentlich bezeugte Glaubensbote auf dem Boden des heutigen Österreich. Zur Zeit des Zerfalls des Römischen Reiches war er ein Brückenbauer und Ratgeber, der bei Germanen und Romanen, Arianern wie Katholiken großes Ansehen genoss. Die Biographie rühmt seinen karitativen Einsatz: Während einer Hungersnot kümmerte er sich um die Verteilung von Lebensmitteln und Kleidung. Er gründete Klöster in Bojotro (bei Passau) und Favianis (Mautern) und hatte auch Kontakt in den Salzburger Tennengau (Cucullis-Kuchl).
Am 8. 1. 482 starb er in Favianis. Die 488 abziehenden Romanen nahmen seine Gebeine nach Pizzofalcone (heute Teil Neapels) mit, wo sie seit dem 19. Jh. in Frattamaggiore (Kampanien) verehrt werden. Früher war Severin zweiter Patron der Erzdiözese Wien. Das 1954 in Wien-Heiligenstadt in der Pfarrkirche St. Jakob entdeckte Grab kann nicht als authentisch bezeichnet werden.