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Am 7. Oktober 1571 fand bei Lepanto (Griechenland) eine Seeschlacht statt: Die christlichen Mächte mit Spanien an der Spitze errangen einen überraschenden Sieg über die Osmanen, verbunden mit einer Höchstzahl an Opfern. Oberbefehlshaber auf der christlichen Seite war Don Juan de Austria. Am ersten Jahrestag des Sieges 1572 wurde der Gedenktag „Unsere Liebe Frau vom Siege“ eingeführt, um die Fürsprache Mariens bei der Schlacht herauszustreichen. Wenig später benannte ihn Gregor XIII. in „U. L. F. vom Rosenkranz“ um. 1716, nach einem neuerlichen Sieg über die Osmanen bei Peterwardein (heute Petrovaradin in Serbien), nahm man das Fest in den Generalkalender auf. – Bei seinem Besuch 1983 in Wien sagte Johannes Paul II. bezüglich des Sieges bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683) Folgendes: „Vor allem aber sind wir uns dessen bewusst, dass die Sprache der Waffen nicht die Sprache Jesu Christi ist und nicht die Sprache seiner Mutter, die man […] als die ‚Hilfe der Christenheit‘ angerufen hat. Bewaffneter Kampf ist allenfalls ein unausweichliches Übel, dem sich auch Christen in tragischen Verwicklungen nicht entziehen können. Aber auch hierbei verpflichtet das christliche Gebot der Feindesliebe, der Barmherzigkeit: der für seine Henker am Kreuz gestorben ist, macht mir jeden Feind zum Bruder, dem meine Liebe gebührt, auch wenn ich mich seines Angriffs erwehre. So sei dieses Jubiläum nicht die Feier eines kriegerischen Sieges, sondern eine Feier des uns heute geschenkten Friedens im dankbar bekundeten Kontrast zu einem Ereignis, das mit so viel Leid verbunden war. Und wir wollen uns der Freiheit würdig erweisen, die damals mit so großem Einsatz verteidigt worden ist.“
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