Sa HL. JOHANNES, Apostel, Evangelist |
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F W M vom F ♫: GL 546 Segnung des Johannisweines |
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Johannes (dt. „JHWH ist gnädig“) und Jakobus der Ältere waren Söhne des Zebedäus und Fischer am See Gennesaret (Mk 1,19 f.). Jesus nannte sie Boanerges (dt. Donnersöhne, Mk 3,17). Dreimal wird in Joh von einem Jünger gesprochen, „den Jesus liebte“ (13,23; 19,26; 21,20); daher die Bezeichnung Lieblingsjünger. Joh 21,24 („Dies ist der Jünger, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat“) identifiziert diesen Jünger mit dem Verfasser des Evangeliums. Die altkirchliche Tradition sieht ihn auch als Verfasser der Briefe und der Offenbarung des Johannes. Es gibt keinen Hinweis auf einen Märtyrertod wie bei den anderen Aposteln. Der aus Kleinasien stammende Irenäus von Lyon (spätes 2. Jh.) überliefert, dass Johannes bis in die Regierungszeit von Kaiser Trajan (98–117) in Ephesus gelebt haben soll. Nach Eusebius von Caesarea (3./4. Jh.) soll er dort auch begraben sein an der Seite des Apostels Philippus. Das Evangelistensymbol ist der Adler als Anspielung auf die Höhe seiner Theologie. *Die Legenda aurea erzählt: Da Johannes sich geweigert hatte, im Artemis-Tempel in Ephesus zu opfern, wollte ihn der dortige Oberpriester dazu bringen, doch zu opfern, andernfalls müsse er das Gift trinken, an dem zwei Verbrecher schon gestorben waren. Johannes machte ein Kreuz über den Kelch, das Gift entwich als Schlange, und er trank, ohne zu sterben. Dann warf er seinen Mantel auf die Verbrecher, sie erwachten zum Leben, und der Oberpriester bekehrte sich. Im 12. Jh. entstand dann die Sitte, vor einer Reise als Segen einen Abschiedstrunk (oft gesegneter Wein) zu nehmen. Ein Text von 1906 erklärt den Brauch so: „Dies geschieht 1. damit alle […] vor allen giftigen Krankheiten und Seuchen bewahrt bleiben und die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele erhalten mögen und 2. damit wir durch die Fürbitte des hl. Johannes, der einen vergifteten Trunk aus Liebe zu Gott und den Nächsten, nämlich einen Götzendiener zu bekehren, genommen hat, mit der Liebe Gottes und des Nächsten mit heiliger Freude erfüllt werden mögen.“ |