Di. der 24. Woche im Jahreskreis 

g  Hl. Hildegard von Bingen, Jungfrau, Mystikerin, Kirchenlehrerin (RK)
g  Hl. Robert Bellarmin, Ordenspriester, Bischof von Capua, Kirchenlehrer
g  Sel. Anton Maria Schwartz, Priester, Ordensgründer (DK)
gr  M  vom Tag


 

 

Hildegard, geboren 1098 als Tochter des Grafen Hildebrecht von Hosenbach, wurde mit acht Jahren der Reklusin Jutta von Spanheim in der dem Kloster auf
dem Disibodenberg angebauten Klause zur Erziehung anvertraut. Nach Juttas Tod übernahm Hildegard die Leitung der Schwesterngemeinschaft, die sich hier nach und nach zusammengefunden hatte. 1147 löste sie sich vom Kloster und gründete das Benediktinerinnenkloster auf dem Rupertsberg in Bingen und 1165 das Tochterkloster Eibingen. Sie starb auf dem Rupertsberg am 17. September 1179. Ihre Reliquien sind in der Pfarrkirche von Eibingen. Benedikt XVI. dehnte 2012 ihre Verehrung auf die Gesamtkirche aus und erhob sie zur Kirchenlehrerin.
– Hildegard gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihre Werke befassen sich mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Sie war Beraterin vieler Persönlichkeiten. Von ihr ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten, der auch Ermahnungen gegenüber hochgestellten Zeitgenossen enthält, sowie Berichte über Seelsorgsreisen.
Robert Bellarmin wurde 1542 in der Toskana geboren. Er erhielt seine Ausbildung bei den Jesuiten und trat bei ihnen ein. Als einer der bedeutendsten Theologen seiner Zeit setzte er sich in vielen Schriften sowie in Predigten und Vorträgen für die Festigung der katholischen Lehre gegenüber den Lehren der Reformatoren ein. Der von ihm verfasste „Kleine Katechismus“ wurde in 56 Sprachen übersetzt. Mehrere Päpste haben ihm verantwortungsvolle Ämter anvertraut. Seine Lebensführung war von äußerster Strenge und Bescheidenheit geprägt. Er starb am 17. September 1621, wurde 1930 heiliggesprochen und 1931 zum Kirchenlehrer erklärt.
Anton Maria Schwartz, 1852 in Baden bei Wien geboren, wurde in Wien 1875 zum Priester geweiht und war dann eine Zeit lang Kaplan in Marchegg (NÖ). Sein Wirken war geprägt von einer tiefen Sehnsucht nach Heiligkeit, die für ihn die Antwort auf die Liebe Gottes war. Als inniger Verehrer des hl. Josef Kalasanz ließ er sich von Gott als Erzieher für die jungen Arbeiter und Lehrlinge berufen. Er formte sie, indem er ihnen seine Liebe zum Herzen Jesu, zur Jungfrau Maria und zur Kirche und ihrer Lehre weitergab. Er unterwies sie in den allgemeinen Umgangsformen und förderte ihre kulturelle und geistige Entwicklung, und er half ihnen in Notlagen, indem er Unterkünfte schuf, Lehrstellen vermittelte und für menschenwürdige Behandlung am Arbeitsplatz sorgte. Für diese Anliegen gründete er 1889 die Kongregation der Kalasantiner, die er bis zu seinem Tod 1929 leitete. Ziel war es, dem einzelnen Arbeiter zu helfen, sich mit ganzem Herzen für den Glauben an Christus einzusetzen, damit die ganze Gesellschaft – vor allem seine Heimat Österreich – von diesem Glauben durchdrungen würde.