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Benno wurde um 1010 bei Hildesheim als Sohn einer sächsischen Adelsfamilie geboren. Er wurde um 1040 Priester und war Stiftskanoniker in Goslar. 1066 wurde er von König Heinrich IV. auf den Bischofsstuhl von Meißen gesetzt. Weil er sich 1073 aus dem Sachsenkrieg heraushalten wollte, beschuldigte ihn der König des Hochverrats und ließ ihn einkerkern. Als 1077 der Investiturstreit zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. eskalierte, stellte sich Benno auf die Seite des Papstes und unterstützte die Gegenkönige Heinrichs. 1085, nachdem Heinrich Papst Gregor VII. besiegt, einen Gegenpapst eingesetzt hatte und zum Kaiser gekrönt worden war, ließ er Benno absetzen. Doch ausgerechnet durch Vermittlung des Gegenpapstes Clemens III. konnte Benno 1088 wieder nach Meißen zurück. Ab dieser Zeit arbeitete Benno mit dem Kaiser an dessen „Gottesfrieden“ mit und konnte im Zuge der Ostexpansion des Reiches auch seine Diözese erweitern. Weil er dabei die Slawen an Elbe und Ostsee missioniert haben soll, nennt man in auch „Apostel der Wenden“. Er starb 1106 und wurde im Meißener Dom in einem Hochgrab beigesetzt. Als Benno 1524 – also heuer vor 500 Jahren – heiliggesprochen wurde, verfasste Martin Luther eine Streitschrift. Nach der Einführung der Reformation in Meißen gelangten Bennos Gebeine 1576 heimlich nach München. Einige Zeit später wurde das Hochgrab zerstört und die vermeintlichen Gebeine Bennos in die Elbe geworfen. Doch seit 1580 ruhen sie in der Münchner Liebfrauenkirche. Seither ist Benno nicht nur Patron des Bistums Dresden-Meißen, sondern auch von München und Altbayern.
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