Fr DER OSTEROKTAV 

Das F des hl. Markus entfällt.

W         M         vom Tag

 

(Johannes) Markus war der Vetter des Barnabas (Kol 4,10). Das Haus seiner Mutter Maria war Mittelpunkt der Jerusalemer Urgemeinde (Apg 12,12). Markus wurde von Barnabas und Paulus auf die erste Missionsreise mitgenommen (Apg 13,4), brach sie aber ab. Zur zweiten Missionsreise wollte Barnabas Markus wieder mitnehmen, aber Paulus nahm Silas mit, während Barnabas mit Markus nach Zypern fuhr (Apg 15,36-40). Später besserte sich das Verhältnis zwischen Paulus und Markus; er war während der ersten Gefangenschaft bei Paulus in Rom (Kol 4,10; Phlm 24), und Paulus hat bei seiner zweiten Haft Timotheus um Markus‘ Kommen gebeten (2 Tim 4,11). Eine Identifizierung des Johannes Markus mit dem in 1 Petr genannten Markus ist unsicher und setzt voraus, dass 1 Petr vom Apostel Petrus verfasst worden ist. Die kirchliche Tradition zieht diese Verbindung und sieht somit Rom als Abfassungsort des Markus-evangeliums. Demnach befindet er sich in Rom bei Petrus (1 Petr 5,13), der ihn seinen „Sohn“ nennt. – Eusebius, Hieronymus und Epiphanius kennen die Tradition, dass Markus die Kirche in Alexandria (Ägypten) gegründet habe. Erst Quellen aus dem 4. Jh. berichten von seinem Martyrium in Alexandria am 25. April 68. Die koptische Kirche sieht ihn als ihren ersten Papst-Patriarchen. 828 kamen Markus‘ Gebeine nach Venedig; zwei venezianische Kaufleute sollen sie in Alexandria entwendet haben. Zur Rechtfertigung diente eine Legende, wonach Markus auf seinen Missionsfahrten die Lagune von Venedig durchquert habe und von einem Engel die Weissagung erhalten habe, hier würden einst seine Gebeine ruhen. Die Vorläuferkirche des Markusdoms brannte 976 komplett nieder. Bei Beendigung des Neubaus wurden die Gebeine 1094

„wiedergefunden“. Der geflügelte Markuslöwe wurde zum Wappen der Republik Venedig. 1968 wurde ein

Teil der Reliquien anlässlich 1900 Jahre Gründung der koptischen Kirche an diese zurückgegeben und wird nun in der Markuskathedrale in Kairo verwahrt. – Bereits 830 gelangten Reliquien in die Benediktikerabtei Reichenau. Man errichtete das Reichenauer Münster; der Markus-schrein zeugt von tiefer Verehrung. Papst Innozenz VIII. bestätigte 1486, dass Markus‘ Leib wirklich in der Reichenau ruhe.