Do der 29. Woche im Jahreskreis 

g          Hl. Johannes von Capestrano, Ordenspriester, Wanderprediger in Süddeutschland und Österreich (RK)

g          r           M         vom Tag

w          M         vom hl. Johannes  

Johannes wurde am 24. Juni 1386 in Capestrano in den Abruzzen geboren. Er war zunächst Richter in Perugia und wurde später Franziskaner. Mit dem hl. Bernhardin von Siena zählt er zu den größten Wanderpredigern des 15. Jh. Er war Ratgeber und Legat von einer Reihe von Päpsten, wobei er auch daran beteiligt gewesen sein dürfte, dass zwei projüdische Erlässe von Martin V. aus den Jahren 1421 und 1422 im Jahr darauf wieder zurückgenommen wurden. 1426 stiftete er Frieden zwischen den verfeindeten Abruzzen-Städten Sulmona und Lanciano sowie 1427 zwischen Lanciano und Ortona. 1451 errichtete er eine Franziskanerprovinz für Österreich mit dem Kloster St. Theobald ob der Laimgrube in Wien. Ab dem 7. Juni 1451 predigte er sieben Wochen lang von einer Kanzel aus Eichenholz, die am Friedhof rund um den Stephansdom stand. Seit 1454 stand Johannes im Kampf gegen die Osmanen. An der Rettung Belgrads (1456) war er maßgeblich beteiligt. Er starb in Ilok bei Vukovar (Kroatien) am 23. Oktober 1456 und wurde 1690 heiliggesprochen. Die in der Zwischenzeit verfallene Capistrankanzel wurde in Stein nachgebildet, dann um 1735 an den Stephansdom gerückt und 1737/38 um eine Figurengruppe (der Heilige und ein besiegter Osmane) erweitert.